Wenn Jung und Alt gemeinsam Zukunft gestalten
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – In Zeiten des Klimawandels, sozialer Ungleichheit und rasanter technologischer Veränderungen wird deutlich: Nachhaltigkeit ist keine Mode, sondern eine Notwendigkeit. Doch nachhaltiges Handeln beginnt nicht bei politischen Entscheidungen oder großen Projekten, sondern bei Bildung. BNE zielt darauf ab, Menschen jeden Alters zu befähigen, die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten. Besonders spannend ist dabei der Austausch zwischen den Generationen:
Wie können Jung und Alt voneinander lernen, wenn es um Nachhaltigkeit geht?
Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung?
Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass Lernende die Fähigkeit erwerben, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Welt zu verstehen, ökologisch, sozial und wirtschaftlich. BNE orientiert sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG’s: globaler Aktionsplan zur Förderung von sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz bis 2030) der Vereinten Nationen und fördert Kompetenzen wie:
- kritisches Denken
- Empathie und globale Verantwortung
- Partizipation und Gestaltungskompetenz
- Verständnis für komplexe Zusammenhänge
Ziel ist nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Handlungsfähigkeit zu fördern: Menschen sollen lernen, wie sie ihr eigenes Leben nachhaltiger gestalten und gesellschaftliche Veränderungen anstoßen können.
Warum sind Gespräche zwischen den Generationen so wichtig?
Nachhaltigkeit braucht Dialog, und zwar nicht nur zwischen Experten, sondern zwischen allen Menschen, insbesondere zwischen Jung und Alt. Beide Generationen bringen wertvolle Perspektiven ein:
- Die Älteren haben oft Lebenserfahrung, Wissen über frühere gesellschaftliche Veränderungen und können vermitteln, wie man mit Krisen umgeht.
- Die Jüngeren bringen frische Ideen, digitale Kompetenzen und den Mut mit, bestehende Strukturen infrage zu stellen.
Wenn beide Seiten miteinander sprechen, entsteht ein Raum des Lernens auf Augenhöhe. Solche Gespräche fördern Verständnis, Respekt und die gemeinsame Suche nach Lösungen für die Zukunft.
Was macht ein gelungenes Gespräch zwischen Jung und Alt aus?
Damit Gespräche über Nachhaltigkeit wirklich fruchtbar sind, kommt es nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Art des Austauschs. Hier einige Erfolgsfaktoren:
- Gegenseitiges Zuhören
Oft möchten beide Seiten ihre Sicht loswerden, doch nachhaltiger Dialog beginnt mit ehrlichem Interesse. Was bewegt den anderen? Welche Erfahrungen oder Sorgen stehen dahinter?
- Wertschätzung statt Belehrung
Ältere Generationen sollten nicht als Verursacher, jüngere nicht als Besserwisser auftreten. Wenn beide Seiten die Lebensrealität des anderen anerkennen, entsteht ein Raum für Vertrauen und Offenheit.
- Gemeinsame Projekte
Gespräche bleiben lebendig, wenn sie in gemeinsames Handeln münden: ein Schulgarten, ein Repair-Café, ein Tauschmarkt oder ein Nachbarschaftsprojekt können Dialoge in die Praxis überführen.
- Sprache, die verbindet
Begriffe wie „Klimagerechtigkeit“ oder „ökologische Transformation“ sollten erklärt und gemeinsam mit Bedeutung gefüllt werden. So wird Sprache zum Werkzeug der Verständigung statt zur Barriere.
Praxisbeispiele:
Wenn Generationen gemeinsam lernen
- Der Generationengarten
In vielen Städten gibt es inzwischen Gemeinschaftsgärten, in denen Schüler:innen und Senior:innen gemeinsam Gemüse anbauen. Hier entstehen Gespräche über Ernährung, Ressourcen und Lebensstile, ganz natürlich beim Gießen und Ernten.
- Das Repair-Café
Ein Ort, an dem ältere Menschen ihr handwerkliches Wissen weitergeben und Jugendliche zeigen, wie man online Ersatzteile findet oder Anleitungen digital teilt. Nachhaltigkeit wird hier praktisch und sozial erlebt.
- Erzählcafés und Podcast-Projekte
In Schulen oder Volkshochschulen treffen sich Generationen, um über ihr Verständnis von Zukunft, Konsum und Verantwortung zu sprechen und veröffentlichen die Gespräche als Podcast. So wird Dialog zur öffentlichen Bildung.
Warum bewirken solche Gespräche mehr als Unterricht allein?
BNE will nicht nur Wissen vermitteln, sondern Haltungen und Werte fördern. Gespräche zwischen Generationen schaffen emotionale Bindungen und machen Nachhaltigkeit greifbar. Wer erlebt, dass Großeltern neugierig auf neue Ideen sind oder Jugendliche das Wissen Älterer schätzen, versteht:
Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsprojekt
Solche Dialoge lehren auch Resilienz, den Umgang mit Unsicherheit, Wandel und Konflikten. Denn nachhaltige Entwicklung bedeutet, mit Unterschieden leben und gemeinsam Lösungen finden zu können.
Fazit:
Bildung für nachhaltige Entwicklung beginnt mit Begegnung
Wenn wir von Bildung für nachhaltige Entwicklung sprechen, geht es nicht nur um Inhalte, sondern um Beziehungen. Gelungene Gespräche zwischen Jung und Alt sind ein Schlüssel zu einer Kultur der Nachhaltigkeit. Sie zeigen, dass Wissen, Erfahrung und Neugier keine Frage des Alters sind, sondern Bausteine für eine gemeinsame Zukunft.
„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“ (Indianisches Sprichwort).
Impuls zum Mitmachen:
- Frag deine Großeltern, wie sie in ihrer Jugend mit Ressourcen umgegangen sind.
- Erzähl deinen Enkelkindern/Großeltern, welche nachhaltigen Projekte dich inspirieren.
- Organisiere ein generationsübergreifendes Nachhaltigkeitsgespräch in deiner Schule, Gemeinde oder deinem Verein.
Denn jede Unterhaltung über Nachhaltigkeit ist ein kleiner Schritt in Richtung einer gerechteren und zukunftsfähigen Welt.
Weitere Infos- und Materialverzeichnisse:
- BNE Portal: https://www.bne-portal.de/
- Schulmaterialien: https://www.raabe.de/
- Umwelt im Unterricht: https://www.umwelt-im-unterricht.de/
- Portal globales Lernen: https://www.globaleslernen.de/de
- Deutscher Bildungsserver, Kurzlink: https://klimanotfall.com/137
- BNE-Box, Kurzlink: https://klimanotfall.com/138
- Fachbeiträge zum Klimawandel: https://klimanotfall.com/
- Kostenlose Fotos & Grafiken für Präsentationen bzw. Gesprächskreise, Kurzlinks:
Slider: https://vdw-media.com/slider
Galerien: https://vdw-media.com/galleries
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